Die allerersten überlieferten mathematischen Zusammenhänge dürften über 50.000 Jahre alt sein und stammen aus der Jungsteinzeit, wo schon erste Zählverfahren existierten, mit denen die Menschen damals wohl auch den ersten Tauschhandel begründen konnten. Zudem lässt sich auch kaum erklären, wie ohne jedwede mathematischen Kenntnisse die Ägypter vor über 4500 Jahren ihre Pyramiden bauen konnten. Je nach Kultur entwickelten sich verschiedene Zahlensysteme, doch die Schlussfolgerungen waren weitgehend jeweils ähnlich. So näherten sich zum Beispiel sowohl die Ägypter als auch die Mesopotamier der Kreiszahl π an und kannten die vier Grundrechenarten.
Die Ägypter machten in ihrem täglichen Leben schon von der Mathematik Gebrauch. Sie taten dies an Orten, wo dies heute für uns völlig selbstverständlich ist. So wurden Löhne, Getreidemengen oder auch Flächen mit Hilfe der vier Grundrechenarten (Addition, Multiplikation, Subtraktion und Division) berechnet. Für die Multiplikation und die Division hatten die Ägypter damals eigene Ansätze, die heute als völlig überholt gelten. Eine fundierte Beweisführung, wie sie heute erwartet wird, kannten die Ägypter ebenfalls nicht.
In der griechischen Antike taten sich etliche Mathematiker hervor, die Grundsätze erarbeiteten, die heute noch unumstritten sind. Die Ionische Periode von ca. 600 bis 400 vor Christus brachte unter anderem Thales, Pythagoras und Hippokrates hervor. Pythagoras lieferte die Erkenntnisse zur Berechnung von geometrischen Verhältnissen, die nicht zwingend als Zahlenbrüche dargestellt werden können. Später führten in Athen Platon und Aristoteles die Forschung weiter. Euklid fasste weite Teile des damaligen Wissens über die Mathematik einem Lehrbuch namens “Elemente” zusammen. Dieses Wissen bestand damals primär aus Geometrie und der Zahlentheorie. Auch in der Zeit der antiken Römer blieb die höhere Mathematik eine Domäne der griechisch sprachigen Einwohner des Römischen Reichs. Forschungszentren befanden sich teilweise auch auf der heute zu Italien gehörenden Insel Sizilien sowie in Alexandria, in Ägypten.
In Asien geht die Geschichte der Mathematik ebenfalls mehrere Tausend Jahre zurück. Allerdings wurden speziell in China die Aufzeichnungen der Han-Dynastie von rund 200 vor Christus bis 200 nach Christus von der nachfolgenden Qin-Dynastie im Feuer vernichtet. Entsprechend musste das Wissen aus dem Gedächtnis neu notiert werden, damit es der Nachwelt weitergegeben werden konnte. Der Satz des Pythagoras zur Berechnung von Streckenverhältnissen in Dreiecken ist auch in der chinesischen Mathematik enthalten, allerdings ohne jegliche Form von Beweisführung.
Die ersten Andeutungen von mathematischen Zusammenhängen in Indien sind Regeln für den Bau von Opferaltären und Tempeln, die auf mehrere hundert Jahre vor Christus zurückgehen. Den indischen Mathematikern ist das Dezimalsystem zu verdanken, das mit der Zahl 10 als Basis der Zählweise heute weltweit eine klare Struktur gibt. Auch die heute bei uns bekannten Ziffern lassen sich aus indischen Überlieferungen ableiten.
Heute erfährt die Mathematik unzählige Anwendungen im Alltag, aber auch zu anderen Zwecken, sowohl zivil als auch militärisch. Zu den zivilen Anwendungen gehört die Wahrscheinlichkeitstheorie, die einen entscheidenden Einfluss auf die Mathematik im Glücksspiel hat. Eine Wahrscheinlichkeit ist eine reelle Zahl zwischen 0 und 1. Je höher diese Zahl ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein gewisses zuvor definiertes Ereignis auch tatsächlich eintritt.